Fern der Heimat, nah bei mir

Ein neuer Morgen bricht an, und ich beginne ihn mit Meditation, während die tropische Sonne über Malaysia langsam an Kraft gewinnt. Das morgendliche Gezwitscher der Vögel im Garten ist meine liebste Art, den Tag zu begrüßen. Die gibt mir die Klarheit, die ich oft zu Hause vermisse. Es ist eine fremde Welt, aber sie fühlt sich zunehmend vertrauter an. In meinem Alltag wäre ich jetzt vermutlich gedanklich schon bei der Arbeit, getrieben vom ständigen "Ich darf keine Zeit verlieren"-Gefühl, und würde direkt mit den ersten To-dos des Tages beginnen. Doch hier, in dieser fremden, zunehmend vertrauter werdenden Welt, kann ich innehalten und den Moment ganz bewusst erleben.

Nachdem ich meinen Mini-Kulturschock überwunden habe, sehe ich die Dinge nun aus einer neuen Perspektive. Die anfängliche Unsicherheit hat sich in eine spannende Neugier gewandelt. Umgeben von Malaysias beeindruckender Landschaft entdecke ich eine befreiende Gelassenheit und finde mich zunehmend damit ab, die Ungewissheit zu umarmen und die Zwänge der Zeit hinter mir zu lassen.

Am Anfang musste ich mich ernsthaft damit auseinandersetzen, dass ich die nächsten zwei Wochen ohne den gewohnten Luxus und Komfort würde auskommen müssen. Nur das Nötigste war vorhanden, keine Spur von Wohlfühlatmosphäre. Ich dachte, ich schaffe das nie. Doch dann erinnerte ich mich an den Grund meiner Reise: Neues zu erleben und meine Komfortzone zu verlassen. Das war wohl die wahre Herausforderung. In den ersten Nächten wagte ich kaum, mich im Bett zu bewegen, aus Angst vor Spinnen oder anderen kleinen Mitbewohnern.